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Indizieren |
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Das Angebot Indizieren umfasst
ein Hardware- und Softwarepaket welches in der Lage ist, verschiedenste
schnell veränderliche Größen, die an Verbrennungs- und Kolbenmaschinen
auftreten zu erfassen. |
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Technische Daten:
Auslöser/Trigger: |
Drehwinkelgeber an Kurbel oder Nockenwelle |
Triggerauflösung: |
200 Impulse/ Umdrehung |
Auflösung indizierte Messgröße: |
11 Bit |
Maximale Drehzahl: |
7000 U/min |
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Zylinderinnendruck |
Drehmoment |
Ansaugluft-Volumenstrom |
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Weitere Messgrößen
wie z. B. Lambdasondensignal auf Anfrage. |
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Verfügbare Darstellungen
Jede indizierte Größe kann über das Zylindervolumen
V oder den Kurbelwellenwinkel alpha aufgetragen werden. |
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Abgeleitete Messgrößen
Drehzahl, Kurbelwellenstellung, Mittlerer indizierter
Druck, Liefergrad, Liefermenge. |
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Diagramm-Browser
Jeder Zyklus der Kolbenmaschine wird erfasst und in einem
Diagrammbrowser dargestellt. Dort kann jedes einzelne Diagramm ausgewählt
und weiterverarbeitet werden. |
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Stichworte: Indizieren, Zylinderinnendruck,
P/V-Diagramm, P/alpha-Diagramm, pmi, mittlerer indizierter Druck |
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Indizieren von Dampfmaschinen |
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Aufgabe
Entwicklung eines Systems für Dampfmaschinen(-Lokomotiven), mit
dem auf einfache Weise, ohne aufwendige Demontage der Dampfmaschine genaue
Aussagen über den aktuellen Wirkungsgrad, den Verschleiß und
die Notwendigkeit zur Wartung und damit die Vermeidung von teuren Folgeschäden
gemacht werden kann. |
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Abb. 1: Dampflok bei der Einfahrt in den Bahnhof. |
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Auftraggeber
Der Auftraggeber, die BVO-Bahn GmbH, ansässig im
Kurort Oberwiesenthal betreibt touristischen Bahnverkehr auf einem von
der Reichsbahn erworbenes Schienennetz im oberen Erzgebirge. Mit vier
Dampflokomotiven (Abb. 1), Personen- und Salonwagen werden hier Touristen
zum Wandern und Skifahren auf den Fichtelberg gefahren. Die Fahrzeit beträgt
1 Stunde. Da der Hauptbetrieb im technikfeindlichen Winter stattfindet,
wird ein hoher Aufwand betrieben, um den Schienenverkehr bei jeder Witterung
aufrecht zu erhalten. Die Wartung der Dampflokomotiven |
spielt eine entscheidende Rolle. Der Betriebsleiter
und Prokurist, Herr Schienen-Ingenieur Reichelt hat dazu die Firma TeLC
beauftragt, dies mit moderner Technik zu unterstützen. |
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Historisches
Mit der Messung des Druckes in den einzelnen Dampfzylindern
kann ein P/V-Diagramm (Druck gegen Volumen) erzeugt werden, aus dem die
für die Aufgabenstellung nötigen Informationen gewonnen werden
können. Dieses grundsätzliche Methode war bereits zur Hochzeit
der Dampfmaschinen bekannt.
Damals wurde das Diagramm mit dem „Maihak Indikator“
erzeugt, in dem Druck und Kolbenhub über Federmechanismus und Seilzug
übertragen wurden. Ergebnis war ein Diagramm von der Fläche
zweier Briefmarken. (Abb.2 Maihak Indikator).
Typ und Federn mussten je nach Betriebsart sorgfältig ausgewählt
werden. Dies führte zu |
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Abb. 2: Maihak Indikator |
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Messfehlern und damit zu Ungenauigkeiten
in der Interpretation.
Der Einsatz dieser Testeinrichtung verlangte ein manuelles
Eingreifen des Bedieners. Dies wurde realisiert, indem eine Gleisstrecke
befahren wurde, auf der vier Bediener ungehindert neben der in Schrittgeschwindigkeit
fahrenden Lock herlaufen und nach jeder Kolbenbewegung den Eingriff durchführen
konnten. Limitierende Faktoren waren hier die Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit
auf Schrittgeschwindigkeit und das genaue Abpassen des Bedienereingriffes.
Diese manuelle Messmethode wurde nicht mehr verbessert da die Dampfmaschinen
durch den Verbrennungsmotor verdrängt wurde. |
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Abb.3: Druckaufnehmer am doppeltwirkenden Zylinder |
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Durchführung
Die Lösung der gestellten Aufgabe erforderte die
genaue Erfassung der P/V-Diagramme.
Hierzu wurden 4 moderne Druckgeber an jeder Seite der beiden doppeltwirkenden
Zylinder angebracht. (Abb.3)
Ein Kolbenhubgeber - als Impulsgeber ausgeführt - wurde OT-genau
an der Triebachse der Lok angebracht.
Die vorhandene Erfassungssoftware für Motortechnik und Indizieren
wurde für diese Erfordernisse parametriert. |
Die PC- gestützte Datenerfassung wurde in einem Messwagen
(Abb. 4) der hinter die Lokomotive gespannt wurde installiert. Mit dieser
Datenerfassung konnten mehrere hundert Druck-Messungen pro Radumdrehung
und damit eine genaue Aufzeichnung des Diagramms für jeden einzelnen
Zylinder realisiert werden. Das System funktioniert ohne Zutun eines Bedieners
und kann bei jedem Betriebszustand bis zur Höchstgeschwindigkeit und
auf jeder Gleisstrecke betrieben werden. Alle Loks wurden mit Adaptern für
die Druck- und Huberfassung ausgestattet. |
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Abb.4: Messwagen Innenraum |
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Bewertung:
An den gemessenen Diagrammen kann im Vergleich mit einem
idealen Diagramm sehr genau festgestellt werden, wo Probleme auftreten.
Turnusmäßig werden ab jetzt die Untersuchungen vorgenommen. |
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Abb.5: Original-Druckmessung in einem Dampfzylinders
und Schema |
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Ausblick
Durch die hohe Aussagekraft dieser detailgenauen Diagramme sind Folgeaufträge
zur Bestimmung verschiedener anderer wartungsrelevanter geometrischer Größen
geplant. |
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©TeLC Unna 2004 |